Wie wäre das, wenn der Frieden käme? Wer diese Frage in Kolumbien stellt, nach 50 Jahren Bürgerkrieg, erhält in Variationen die immer gleiche Antwort: In Ruhe leben zu können. Mit der Familie, mit Freunden. Ohne bedrängt, bedroht, misshandelt, vertrieben zu werden. Nachts ohne Furcht auf die Straße gehen zu können. Sich keine Gedanken mehr über Sicherheitsvorkehrungen machen zu müssen.

Kurz: Einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Für den gemeinen Mitteleuropäer klingt das spießig. Für viele Kolumbianer wäre es das Paradies.

Kommt jetzt der Frieden, nachdem sich Regierung und Farc-Guerilla auf ein Ende der Kampfhandlungen geeinigt haben? Ach was, sagen viele Kolumbianer, vor allem die auf dem Land. Ein Leben ganz ohne Bedrängnis können sie sich gar nicht vorstellen. Aber vielleicht, ergänzen sie dann, mildert das Abkommen die Konflikte. Das wäre schon was.

Für ZEIT ONLINE habe ich aufgeschrieben, warum der Frieden noch nicht gewonnen ist.