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Frieden, was ist das?

Aug 25

Wie wäre das, wenn der Frieden käme? Wer diese Frage in Kolumbien stellt, nach 50 Jahren Bürgerkrieg, erhält in Variationen die immer gleiche Antwort: In Ruhe leben zu können. Mit der Familie, mit Freunden. Ohne bedrängt, bedroht, misshandelt, vertrieben zu werden. Nachts ohne Furcht auf die Straße gehen zu können. Sich keine Gedanken mehr über Sicherheitsvorkehrungen machen zu müssen.

Kurz: Einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Für den gemeinen Mitteleuropäer klingt das spießig. Für viele Kolumbianer wäre es das Paradies.

Die FARC geht auf Kokain-Entzug

Mai 17

Das weltweite Kokain-Geschäft bringt pro Jahr einen Umsatz von geschätzt mehr als 80 Milliarden Dollar ein – und ein großer Teil des Stoffs kommt aus Kolumbien. Nur hier, in Peru und Bolivien wird Koka angebaut, und in Kolumbien befinden sich besonders viele Labors, die aus den Kokablättern die begehrte Droge fabrizieren.

Die Kokabauern haben von den Milliarden nichts. Für ein Kilo der Blätter bekommen sie gerade einmal 1,30 Dollar. Bewaffnete Gruppen kontrollieren die Wertschöpfungskette, und oft zahlen sie den Bauern so wenig, wie sie wollen.

Überraschung in Havanna

Mai 16

Heute nachmittag lief in der Redaktion von El Tiempo eine überraschende Meldung über den Ticker: FARC und kolumbianische Regierung einigten sich in ihren Friedensgesprächen auf Kuba unerwartet früh auf ein Abkommen zur Drogenwirtschaft. Damit ist ein weiterer wichtiger Teil der Verhandlungen abgehakt. Eigentlich war geplant, die Gespräche zu diesem Punkt erst am 22. Mai abzuschließen – dass es nun schneller ging, liegt möglicherweise an den nahenden Präsidentschaftswahlen.

Damit sind jetzt drei von fünf Punkten auf der Agenda beschlossen: eine Agrarreform, die politischen Partizipationsrechte der Guerilla als – künftig legale – Opposition, und der Umgang mit dem Drogengeschäft.