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40 Prozent des peruanischen Lands werden umgegraben, aufgebohrt und gerodet

Okt 30

Man nennt sie auch frontier markets, Grenzmärkte. Gemeint sind Länder, in denen die Rahmenbedingungen für Investoren nicht so sicher sind wie in den Industrieländern, die aber mindestens so stabil sind, dass sie Geschäfte erlauben. Frontier markets sind Entwicklungsländer, die den Status eines Schwellenlands noch nicht erreicht haben.

Der Begriff klingt ein wenig nach Wildem Westen, und vermutlich ist das kein Zufall. Tatsächlich werden in vielen frontier markets Geschäfte oft ohne Rücksicht auf die lokalen Einwohner abgeschlossen, und die Rechte ortsansässiger indigener Gemeinschaften scheinen besonders wenig ernst genommen zu werden.

Eine Politik gegen die Ungleichheit

Jun 5

Thomas Piketty ist so etwas wie der Popstar unter den zeitgenössischen Ökonomen, und in Lateinamerika, wo der Wohlstand außergewöhnlich ungleich verteilt ist, finden seine Thesen besonders viel Zustimmung. Doch aus Chile kommt jetzt Widerspruch – und nicht etwa von rechts. Pikettys Kritiker ist ein Politiker und Ökonom, der sich selbst eine gerechtere Gesellschaft wünscht. Die Einkommensverteilung in Lateinamerika sei „auf skandalöse Weise ungleich“, schreibt Andrés Velasco in einem Text für die Meinungsseite Project Syndicate. Nur tauge die Politik, die Piketty vorschlage, nicht dazu, das zu verbessern.

Das Volk will keine Krümel – es verlangt den Ofen

Mai 28
Eine Kultur für den Frieden, nicht für den Krieg (Unicampus)

Eine Kultur für den Frieden, nicht für den Krieg (Unicampus)

Bogotá ist voller (linkspolitischer) Graffiti. Besonders viele finden sich auf dem Campus der Universidad Nacional, wo die Guerrilla auch Unterstützer hat. Der Campus ist ein weitläufiger, grüner Park; eigentlich ein entspannter Ort mitten im Verkehrsgetöse der Hauptstadt. Aber die Graffiti machen klar: Die Konflikte, mit denen sich Kolumbien herumschlägt, sind hier mindestens genauso lebendig wie draußen.

Hier eine kleine, weder vollständige noch repräsentative Auswahl – nicht nur aus der Uni.

Wahlkampf auf kolumbianisch

Mai 21

Laura Wills Otero ist Politologin an der Universidad de Los Andes in Bogotá. Seit vergangenem Jahr leitet sie dort das Programa Congreso Visible, das sich zum Ziel gesetzt hat, die politische Arbeit des kolumbianischen Parlaments transparenter zu machen.

Auch im gerade laufenden Präsidentschaftswahlkampf hat Wills Otero versucht, die Positionen der Kandidaten dem Volk nahezubringen. Und ist fast daran verzweifelt. Wenige Tage vor dem Wahltermin sagt sie in einem Café im wohlhabenden Norden von Bogotá: „Es gab keine Debatte. Eigentlich ist das unglaublich in einer Demokratie.“

Der amtierende Präsident Juan Manuel Santos hat es bis heute abgelehnt, sich seinen Herausforderen in einer direkten Diskussion zu stellen.

Die FARC geht auf Kokain-Entzug

Mai 17

Das weltweite Kokain-Geschäft bringt pro Jahr einen Umsatz von geschätzt mehr als 80 Milliarden Dollar ein – und ein großer Teil des Stoffs kommt aus Kolumbien. Nur hier, in Peru und Bolivien wird Koka angebaut, und in Kolumbien befinden sich besonders viele Labors, die aus den Kokablättern die begehrte Droge fabrizieren.

Die Kokabauern haben von den Milliarden nichts. Für ein Kilo der Blätter bekommen sie gerade einmal 1,30 Dollar. Bewaffnete Gruppen kontrollieren die Wertschöpfungskette, und oft zahlen sie den Bauern so wenig, wie sie wollen.

El Tiempo

Mai 7

DSC_0015Mein Arbeitsplatz für die kommenden Wochen: der Newsroom von El Tiempo.

Tango in San Telmo

Apr 28

Ursprünglich sollte das Foto dieser Tangotänzer über meinem Blog stehen – aber es ließ sich leider nicht gut mit der weißen Titelschrift kombinieren. Das Bild entstand vor vier Jahren in San Telmo, einem der ältesten Stadtviertel von Buenos Aires. Es ist ein ziemlich malerisches Viertel, voller Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, viele davon unter Denkmalschutz. In ihnen befinden sich Antiquitätenläden, Cafés, Grillrestaurants oder Hotels. San Telmo ist heute sehr touristisch.

Tango in San TelmoDas Paar auf dem Foto tanzte dort seit Jahren auf der Straße, immer sonntags, denn dann ist Markttag, und es ist noch mehr los als sonst.

Willkommen!

Apr 18

Hallo Welt! Und herzlich willkommen zu meinem Lateinamerika-Blog. Der Titel ist Programm: Latinario ist eine Mischung aus den spanischen Wörtern für Lateinamerika und Tagebuch oder Zeitung (diario). Streng genommen bedeutet diario auch täglich. Meine Notizen werden aber unregelmäßig erscheinen.

Lateinamerika begleitet mich schon lange – mehr dazu hier. Das Foto im Kopf des Blogs entstand Ende Mai 2010 in der Lithium-Produktion in der chilenischen Atacama-Wüste. Dort verdampft Wasser in riesigen Becken. Übrig bleiben Salze, unter anderem Lithium, das man unter anderem für Batterien braucht. Der Arbeiter auf dem Foto kontrollierte eines der Becken.