• Archive: Álvaro Uribe

„Mit geschlossenen Augen in den Krieg“

Mai 2

Humberto de La Calle, ehemals Chefunterhändler der kolumbianischen Regierung für den Friedensprozess mit der Farc-Guerilla, wählte für seine Ansprache drastische Worte. „Wenn wir so weitermachen, ziehen wir mit geschlossenen Augen in einen Krieg“, warnte er am vergangenen Sonntag auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, verbreitete er seine Botschaft auch über Facebook und Twitter. „Sie werfen den Frieden weg“, sagte de La Calle, der sich derzeit für die Liberale Partei um die Präsidentschaft des Landes bewirbt. Und nach seiner Überzeugung haben einige in diesem Wahlkampf keine guten Absichten, was das Friedensabkommen mit der Farc angeht.

Hier gibt es sehr wohl Liebe

Sep 8

Einst war Medellín eine Hochburg der Drogenmafia, Reich des Paten Pablo Escobar. Heute gilt sie als Vorzeigestadt. Wie der Wandel gelang? Darüber habe ich für ZEIT ONLINE geschrieben. Ich habe die Comuna 13 besucht, früher eines der berüchtigsten Viertel der Stadt. Hier hatte die Farc ihre Basis, hier entfesselte der damalige Präsident Álvaro Uribe die

Uribe, der Unversöhnliche

Sep 29

Eigentlich sollte Kolumbiens Ex-Präsident Álvaro Uribe im Senat Auskunft geben über seine vermuteten Verbindungen zu rechten Paramilitärs. Doch statt die Fragen der anderen Parlamentarier zu beantworten, griff er seine Gegner frontal an. Er sagte, sie seien mit der Guerilla im Bunde. Die Betroffenen bringt das in Lebensgefahr. Und es behindert den Friedensprozess im Land.

Es ist typisch für Uribe, politische Gegner zu verunglimpfen, ohne Belege für seine Anwürfe vorzulegen. Er kommt immer wieder damit durch.

Mein Taxifahrer wählt Uribe

Jun 6

Eine Woche ist es noch bis zum entscheidenden Tag der kolumbianischen Präsidentschaftswahlen – und gerade hat sich bestätigt: Es wird ein ganz knappes Rennen. Drei neue Umfragen sehen die beiden Kandidaten Juan Manuel Santos und Óscar Iván Zuluaga mehr oder weniger gleichauf.   

Uribe gewinnt die Wahl

Mai 25

Sieben Uhr abends kolumbianischer Zeit, so gut wie alle Stimmen der Präsidentschaftswahl sind ausgezählt. Das Ergebnis ist überraschend klar: Óscar Iván Zuluaga, Kandidat der Ultrarechten und – als Sprachrohr seines Mentors Álvaro Uribe – erbitterter Gegner des Friedensprozesses, hat gewonnen.

Etwas mehr als 29 Prozent stimmten für Zuluaga, nicht einmal 26 Prozent für Santos. In einer Stichwahl am 15. Juni entscheidet sich, wer von beiden der nächste Präsident Kolumbiens sein wird. Die drei anderen Kandidaten sind raus: Die Konservative Marta Lucía Ramírez und die Linke Clara López mit jeweils etwas mehr als 15 Prozent, der Grüne Enrique Peñalosa mit nur acht Prozent. Ihm hatte man deutlich mehr zugetraut; manche sagen, das schlechte Ergebnis könnte das Ende seiner politischen Karriere sein.

Wahlkampf auf kolumbianisch

Mai 21

Laura Wills Otero ist Politologin an der Universidad de Los Andes in Bogotá. Seit vergangenem Jahr leitet sie dort das Programa Congreso Visible, das sich zum Ziel gesetzt hat, die politische Arbeit des kolumbianischen Parlaments transparenter zu machen.

Auch im gerade laufenden Präsidentschaftswahlkampf hat Wills Otero versucht, die Positionen der Kandidaten dem Volk nahezubringen. Und ist fast daran verzweifelt. Wenige Tage vor dem Wahltermin sagt sie in einem Café im wohlhabenden Norden von Bogotá: „Es gab keine Debatte. Eigentlich ist das unglaublich in einer Demokratie.“

Der amtierende Präsident Juan Manuel Santos hat es bis heute abgelehnt, sich seinen Herausforderen in einer direkten Diskussion zu stellen.