Einst war Medellín eine Hochburg der Drogenmafia, Reich des Paten Pablo Escobar. Heute gilt sie als Vorzeigestadt. Wie der Wandel gelang? Darüber habe ich für ZEIT ONLINE geschrieben.

Ich habe die Comuna 13 besucht, früher eines der berüchtigsten Viertel der Stadt. Hier hatte die Farc ihre Basis, hier entfesselte der damalige Präsident Álvaro Uribe die Operación Orion: einen Militärangriff mit Hubschraubern, gepanzerten Fahrzeugen und Paramilitärs im Schlepptau der regulären Soldaten. Tagelang wurde geschossen, Dutzende Zivilisten kamen ums Leben, viele verschwanden.

Heute ist das Viertel ein Touristenziel, erschlossen durch eine Rolltreppe, die vor ein paar Jahren von der Stadt hierher gebaut wurde. Rapper, Sprayer und Breakdancer setzen der Gewalt ihre Kunst entgegen. Zum Beispiel Juda, der hier rappt: Aquí sí hay amor. Hier gibt es sehr wohl Liebe.