Im Volksmund heißt das Viertel Voto Nacional in Bogotá die Bronx. Hier leben Gestrandete: Drogensüchtige, Flüchtlinge des Bürgerkriegs – Leute, die jeden Tag neu um ihr Überleben kämpfen müssen. Darío Echeverri ist ihr Pfarrer. Sich um die Armen zu kümmern, ist für ihn im Bürgerkriegsland Kolumbien eine Form der Friedensarbeit.

Gewalt ist in Voto Nacional für viele Alltag. Die Kinder leiden darunter ganz besonders.

Es gibt Eltern, die nach Kräften für ihre Kinder sorgen, aber selbst traumatisiert sind – und chronisch gewalttätige Familien, in denen die Kinder von vornherein misshandelt werden. Oft fehlen die Väter. Manche alleinerziehende Mütter haben mehrere Kinder von unterschiedlichen Vätern, manche müssen all ihre Kraft darauf verwenden, Nahrung aufzutreiben, und können sich deshalb nicht um ihren Nachwuchs kümmern. „Wir hatten aber auch schon Fälle von Müttern, die solche Angst hatten, den Ernährer an ihrer Seite zu verlieren, dass sie den sexuellen Missbrauch ihrer Kinder durch den Partner zuließen“, sagt Pfarrer Darío.

In seiner Kirche sollen sich die Kinder sonntags wenigstens für eine Stunde von dem Leben da draußen erholen können, durch eine besondere Art des Spiels mit Sand. Ich habe zugesehen und für ZEIT ONLINE darüber geschrieben. Hier ist der Text.