Changó el Gran PutasChangó ist der Donnergott der Yoruba: Gott der Trommeln, des Krieges, der Lebensfreude und der Lust. Ein ziemlich männlicher Gott. Den Afroamerikanern der Karibik und Brasiliens gilt er als Symbol des Widerstands gegen die weißen Sklavenhalter. Gestern stieg hier in Bogotá eine Party für ihn.

Changó el Gran Putas

Vergrößern? Klicken!

In Kolumbien wurde die Sklaverei vor etwas mehr als 160 Jahren abgeschafft. Am 21. Mai, dem Tag der Afrocolombianidad, wird das gefeiert – obwohl zum Feiern auch heute in vielerlei Hinsicht wenig Anlass besteht. Etwa ein Zehntel der Kolumbianer sind Afros. Die meisten von ihnen leben in Armut; besonders viele sind von Vertreibung betroffen; ein großer Teil kann kaum lesen und schreiben; und hohe Ämter in Wirtschaft oder Politik haben Afros nicht inne. Im Alltag werden sie diskriminiert, und in der Öffentlichkeit hat ihre Geschichte kein Gewicht.

Im Nationalmuseum von Bogotá gab gestern dennoch eine große Party (basierend auf dem Roman „Changó, el Gran Putas“ dieses Herrn). Tolle Trommler, umwerfende Stimmen, am Ende tanzten alle im Saal. Ich spare mir mehr Worte, aber hier kommen ein paar Videos und Fotos.

Und wer zufällig gerade in Bogotá ist: Die Aufführung wird heute, am 22. Mai, wiederholt, im Teatro Delia Zapata Olivella. Der Eintritt ist gratis. Hingehen!

Changó el Gran Putas