Die deutschen Behörden haben den Waffenhersteller Sig Sauer offenbar mit einem Ausfuhrstopp belegt. Das ist eine erste Konsequenz aus mutmaßlich illegalen Waffenlieferungen von Sig Sauer nach Kolumbien, die vor einigen Wochen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung aufgedeckt wurden.
Deren Recherchen zufolge sollen die Leute bei Sig Sauer gewusst haben, dass die Pistolen aus deutscher Produktion, die sie in die USA verkauften, eigentlich für Kolumbien bestimmt waren. Lieferungen in Bürgerkriegsländer – und Kolumbien ist immer noch ein Bürgerkriegsland – sind nach deutschem und europäischem Recht aber untersagt.
In Kolumbien hat der Fall mittlerweile auch Aufsehen erregt. Die Regierung hat den Ankauf der Pistolen bestätigt, erklärt aber, sie habe die Waffen rechtmäßig in den USA erworben. Nun warte sie auf Aufklärung von dort.
Die Bundesregierung hat übrigens schon mehrfach erklärt, Waffenexporte künftig stärker beschränken zu wollen. Angesichts dessen fordert die IG Metall dem Spiegel zufolge jetzt staatliche Unterstützung für die Waffenproduzenten.