Ein Marshallplan für Kolumbien
Ein Marshallplan für den Frieden: So nennt Präsident Juan Manuel Santos den Fonds, den europäische Länder und die USA angeblich mit Geld füllen wollen, um den kolumbianischen Friedensprozess zu unterstützen.
Ein Marshallplan für den Frieden: So nennt Präsident Juan Manuel Santos den Fonds, den europäische Länder und die USA angeblich mit Geld füllen wollen, um den kolumbianischen Friedensprozess zu unterstützen.
In Europa redet keiner mehr vom famosen Dritten Weg, den einst Tony Blair und Gerhard Schröder beschreiten wollten. In Deutschland hat das vermutlich auch mit den ungeliebten Hartz-Reformen Schröders zu tun. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos aber holt das alte Konzept jetzt wieder aus der Mottenkiste.
Thomas Piketty ist so etwas wie der Popstar unter den zeitgenössischen Ökonomen, und in Lateinamerika, wo der Wohlstand außergewöhnlich ungleich verteilt ist, finden seine Thesen besonders viel Zustimmung. Doch aus Chile kommt jetzt Widerspruch – und nicht etwa von rechts. Pikettys Kritiker ist ein Politiker und Ökonom, der sich selbst eine gerechtere Gesellschaft wünscht. Die Einkommensverteilung in Lateinamerika sei „auf skandalöse Weise ungleich“, schreibt Andrés Velasco in einem Text für die Meinungsseite Project Syndicate. Nur tauge die Politik, die Piketty vorschlage, nicht dazu, das zu verbessern.