Als die beiden Kohlekonzerne Drummond (ein Familienunternehmen aus den USA) und Prodeco (eine Tochter des Schweizer Multis Glencore) in den neunziger Jahren im kolumbianischen Departement Cesar ankamen, war der Bürgerkrieg schon da. Im Cesar befinden sich einige der größten Kohle-Tagebaue Kolumbiens. Ein großer Teil der hiesigen Produktion ist für deutsche Stromversorger bestimmt.

Anfang der Neunziger beherrschte die Guerilla das Gebiet. Die Bergbauunternehmen wollten ihre Kohlegruben, Eisenbahnschienen und Mitarbeiter vor Anschlägen oder Entführungen bewahren. Doch offenbar verließen sie sich in ihrem Streben nach Schutz nicht nur auf die Dienste der kolumbianischen Armee und der Polizei.