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Drummond schlägt zurück

Apr 22

Sind die Chefs des US-Kohlekonzerns Drummond verantwortlich für Morde und andere Gewalttaten in Kolumbien? Im vergangenen Herbst präsentierte die niederländische Organisation Pax (ehemals Pax Christi) einen Report mit starken Hinweisen darauf. Bürgerkriegsopfer und Menschenrechtsanwälte erhoben ähnliche Vorwürfe; sie hatten den Konzern deshalb in Alabama verklagt. Jetzt geht Drummond in die Gegenoffensive.

Kolumbien ist weit; doch die Verbindung zwischen Drummond und den deutschen Stromverbrauchern ist eine kurze. Der Konzern ist einer der drei großen kolumbianischen Kohleförderer. Die liefern ihre Kohle vor allem nach Europa, und Deutschland ist, neben den Niederlanden und Großbritannien, ein wichtiger Kunde.

Kohle für Deutschland, Tote in Kolumbien

Jul 12

Als die beiden Kohlekonzerne Drummond (ein Familienunternehmen aus den USA) und Prodeco (eine Tochter des Schweizer Multis Glencore) in den neunziger Jahren im kolumbianischen Departement Cesar ankamen, war der Bürgerkrieg schon da. Im Cesar befinden sich einige der größten Kohle-Tagebaue Kolumbiens. Ein großer Teil der hiesigen Produktion ist für deutsche Stromversorger bestimmt.

Anfang der Neunziger beherrschte die Guerilla das Gebiet. Die Bergbauunternehmen wollten ihre Kohlegruben, Eisenbahnschienen und Mitarbeiter vor Anschlägen oder Entführungen bewahren. Doch offenbar verließen sie sich in ihrem Streben nach Schutz nicht nur auf die Dienste der kolumbianischen Armee und der Polizei.