Man weiß nicht viel über die Kultur von San Agustín. Vielleicht war es nur ein Volk, vielleicht waren es mehrere, die in den südkolumbianischen Anden ihre riesenhaften Steinskulpturen hinterlassen haben. Die Figuren gehören heute zum Unesco-Weltkulturerbe, und seit ein paar Jahren, seit die Farc-Guerilla die Gegend nicht mehr völlig unter Kontrolle hat, kann man die archäologischen Fundstätten von San Agustín sogar bereisen.
Mich hatte das Reisebüro nach Neiva geschickt, mit dem Flugzeug nur einen Hüpfer von Bogotá entfernt. Der Transfer von dort nach San Agustín würde nur zwei, drei Stunden dauern, hatte man mir versichert. Am Ende waren es mehr als fünf. Die Straße zwischen Neiva und San Agustín ist eng und kurvig, und sie wird von ganz besonders vielen Tanklastwagen befahren, die Erdöl zur Küste bringen sollen. Die praktische Erkenntnis daraus: Wer San Agustín besuchen will und mit dem Flugzeug anreist, sollte überlegen, nach Pitalito zu fliegen. Die Verbindungen dorthin sind zwar nicht so gut, aber die Stadt liegt deutlich näher an den archäologischen Fundstätten.