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Voith Hydro zieht sich aus Agua Zarca zurück

Aug 14

Eigentlich sollte das deutsche Unternehmen Voith Hydro Turbinen an das umstrittene Wasserkraftvorhaben Agua Zarca in Honduras liefern. Doch jetzt hat sich die Firma endgültig aus dem Projekt zurückgezogen. Das meldet heute die Organisation Oxfam. Auf Anfrage bestätigt ein Sprecher von Voith Hydro telefonisch: Es besteht kein Vertragsverhältnis mehr zur Agua-Zarca-Betreiberfirma Desa. Zu den näheren Umständen will sich das Unternehmen allerdings nicht äußern.

FMO und Finnfund steigen aus Agua Zarca aus

Jul 18

Als erster hatte der Guardian darüber berichtet, seit ein paar Tagen ist es offiziell: Die niederländische Entwicklungsbank FMO und ihr finnisches Pendant Finnfund haben erklärt, sich komplett aus dem Projekt Agua Zarca zurückzuziehen. Agua Zarca ist jenes Wasserkraftwerk in Honduras, gegen das die Aktivistin Berta Cáceres protestierte. Um sie zum Schweigen zu bringen, wurde sie in der Nacht vom 2. auf den 3. März 2016 in ihrem Haus ermordet.

Wer ließ Berta Cáceres töten?

Dez 7

Wäre Gustavo Castro nicht bei Berta Cáceres gewesen, als ihre Mörder kamen, die Welt hätte das Verbrechen wohl längst vergessen. Die Aktivistin wäre in die Geschichte eingegangen als ein weiteres Gewaltopfer in ihrem Heimatland Honduras: noch eine Zahl in einer Statistik, noch ein unaufgeklärter Fall, noch ein ungestraftes Verbrechen.

„Sie planten einen sauberen Mord“, sagt Gustavo Castro, „die Hintermänner hätten sich alles Mögliche ausdenken können.“ Bertas Tod als tragische Folge eines Raubüberfalls darstellen, zum Beispiel, niemand hätte widersprechen können.

Doch Gustavo war da. Er sah einen der Mörder und erlebte, wie die Polizei danach versuchte, die Tat einem anderen anzuhängen. Der Mann, den er sah, schoss auch auf ihn, Gustavo Castro hatte Glück, die Kugel streifte seine Hand und sein linkes Ohr. Dann hörte er Berta Cáceres im Nebenzimmer rufen. Sie verblutete in seinen Armen.

Am Fluss, für den Berta Cáceres ihr Leben ließ

Okt 17

Eva aus Río Blanco, Honduras

Das ist Eva, ein Mädchen, das ich gestern kennengelernt habe, auf Besuch in ihrer Gemeinde Río Blanco, in Honduras. Eva geht dort in die Grundschule. Sie will Anwältin werden. „Man muss lernen!“ sagte sie mir, „und sich vor den Jungs in Acht nehmen. Denn wenn Du mit ihnen was anfängst, und selbst Kinder bekommst, dann musst Du das Lernen aufgeben.“ Eva weiß Bescheid.

Gemeinsam mit ihrer Mutter und weiteren Nachbarn zeigte mir Eva ihren Fluss. Es ist der Río Gualcarque, in dem die Firma Desa ein Wasserkraftwerk bauen will. Voith aus Deutschland sollte die Turbinen liefern. Aber im Moment liegt das Projekt auf Eis.