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„Ich denke, also lassen sie mich verschwinden“

Okt 29

Pienso, luego me desaparecen – Ich denke, also lassen sie mich verschwinden.

Die Inschrift steht über einem offenen Brief, den mehrere Intellektuelle aus Mexiko und anderen Ländern im Protest für die verschwundenen Studenten von Ayotzinapa verfasst haben. Zu den Unterzeichnern gehören die Ikonen der Linken Eduardo Galeano, Saskia Sassen, Michael Hardt, Antonio Negri und Naomi Klein.

Der Brief ist eine Anklage, und ein wütender Hilferuf.

Der Krieg um den Schlafmohn und Mexikos Verschwundene

Okt 25

Fast einen Monat ist es her, dass im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero 43 Studenten verschwanden, und noch immer weiß man nicht, was aus ihnen geworden ist. Jetzt verstärkt Präsident Enrique Peña Nieto die Präsenz von Polizei und Militär in Guerrero. Er „panzere“ den Bundesstaat, um die Bevölkerung zu schützen, schreibt das Polit-Portal Animal Político.

Auch als vor ungefähr einem Jahr im benachbarten Bundesstaat Michoacán die Kartelle um die Vorherrschaft kämpften, schickte Peña Nieto die Armee. In Guerrero wie in Michoacán stehen die lokalen Sicherheitskräfte und Politiker im Ruf, mit dem organisierten Verbrechen zu paktieren. Die Soldaten der Zentralregierung sollen diese Komplizenschaft aufbrechen.

Mexikos Morde, Kolumbiens Koks

Mai 14

Felipe Calderón ist nicht an allem schuld. Seit der mexikanische Expräsident im Jahr 2006 seinen Krieg gegen die Drogen entfachte, ist Zahl der Morde in seinem Heimatland exorbitant gestiegen. Zigtausende Menschen sind gestorben, unzählige wurden verschleppt; die Vereinten Nationen zählen neuesten Zahlen zufolge 160.000 Binnenflüchtlinge.

Bisher haben die meisten politischen Analysten das eine direkt mit dem anderen in Verbindung gebracht. Sie sahen in Calderóns Politik – und der Gegenwehr der Kartelle – die entscheidende Ursache für die extreme Gewalt. Doch jetzt bringen zwei Forscher einen anderen Faktor ins Spiel.