• Archive: Wayúu

„Wayúu-Männer sind faul. Aber meiner hilft beim Kochen.“

Aug 1
In einer Wayúu-Siedlung

In einer Wayúu-Siedlung

Sie dachten, ich sei auch Ärztin. Ich hatte mich an eine Gruppe von Medizinern drangehängt, fast alles Freiwillige, die durch die Guajira reist, um die Kinder der Wayúu zu behandeln. Wenn sie nicht in die Siedlungen der Wayúu kommen, gibt es niemanden, der sich dort um die Gesundheit der Leute kümmert.

Die Ärzte und ihr Team bei der Arbeit

Die Ärzte und ihr Team bei der Arbeit

Die Guajira ist eine gottverlassene Region. Eine Halbwüste, heiß, windig, ohne große Infrastruktur, und seit Jahren regnet es dort kaum. Der Wind wirbelt die Erde auf, und bis zum Ende des Tages hat sie sich überall festgesetzt: auf dem Gesicht, unter der Kleidung, im Mund, zwischen den Zähnen. Unmöglich, sie loszuwerden.

Fließendes Wasser gibt es natürlich nicht, die Brunnen sind 130 Meter tief und führen nur Brackwasser, und wer sauberes Wasser will, muss dafür stundenlang in sengender Hitze durch die Gegend wandern. Wer Glück hat, kann ein Maultier mitnehmen, das gleich ein paar volle Kanister transportiert. Wer Pech hat, besitzt kein Maultier und geht mehrmals selbst, oder gibt sich mit der brackigen Brühe des Brunnens in der Nähe zufrieden. Hier wachsen vor allem Kakteen und Bäume mit sehr dünnen, fedrigen Blättern. Je weiter man nach Norden kommt, desto dürrer sind sie, und desto grauer, wegen des Staubs.

Kein Trinkwasser für die Wayúu

Jul 8

Im Nordosten Kolumbiens herrscht Dürre. Kinder sterben am Wassermangel, und der Staat schafft es nicht, sie zu retten. Vertreter des indigenen Volkes der Wayúu prangern an: Ihr Volk werde ausgerottet, sagen sie. Vermutlich ist das übertrieben, denn die Zahl der Wayúu geht in die Hunderttausende. Wahr ist aber, dass vor allem sie unter der schweren humanitären Krise leiden.