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FMO und Finnfund steigen aus Agua Zarca aus

Jul 18

Als erster hatte der Guardian darüber berichtet, seit ein paar Tagen ist es offiziell: Die niederländische Entwicklungsbank FMO und ihr finnisches Pendant Finnfund haben erklärt, sich komplett aus dem Projekt Agua Zarca zurückzuziehen. Agua Zarca ist jenes Wasserkraftwerk in Honduras, gegen das die Aktivistin Berta Cáceres protestierte. Um sie zum Schweigen zu bringen, wurde sie in der Nacht vom 2. auf den 3. März 2016 in ihrem Haus ermordet.

Wer ließ Berta Cáceres töten?

Dez 7

Wäre Gustavo Castro nicht bei Berta Cáceres gewesen, als ihre Mörder kamen, die Welt hätte das Verbrechen wohl längst vergessen. Die Aktivistin wäre in die Geschichte eingegangen als ein weiteres Gewaltopfer in ihrem Heimatland Honduras: noch eine Zahl in einer Statistik, noch ein unaufgeklärter Fall, noch ein ungestraftes Verbrechen.

„Sie planten einen sauberen Mord“, sagt Gustavo Castro, „die Hintermänner hätten sich alles Mögliche ausdenken können.“ Bertas Tod als tragische Folge eines Raubüberfalls darstellen, zum Beispiel, niemand hätte widersprechen können.

Doch Gustavo war da. Er sah einen der Mörder und erlebte, wie die Polizei danach versuchte, die Tat einem anderen anzuhängen. Der Mann, den er sah, schoss auch auf ihn, Gustavo Castro hatte Glück, die Kugel streifte seine Hand und sein linkes Ohr. Dann hörte er Berta Cáceres im Nebenzimmer rufen. Sie verblutete in seinen Armen.

„Wayúu-Männer sind faul. Aber meiner hilft beim Kochen.“

Aug 1
In einer Wayúu-Siedlung

In einer Wayúu-Siedlung

Sie dachten, ich sei auch Ärztin. Ich hatte mich an eine Gruppe von Medizinern drangehängt, fast alles Freiwillige, die durch die Guajira reist, um die Kinder der Wayúu zu behandeln. Wenn sie nicht in die Siedlungen der Wayúu kommen, gibt es niemanden, der sich dort um die Gesundheit der Leute kümmert.

Die Ärzte und ihr Team bei der Arbeit

Die Ärzte und ihr Team bei der Arbeit

Die Guajira ist eine gottverlassene Region. Eine Halbwüste, heiß, windig, ohne große Infrastruktur, und seit Jahren regnet es dort kaum. Der Wind wirbelt die Erde auf, und bis zum Ende des Tages hat sie sich überall festgesetzt: auf dem Gesicht, unter der Kleidung, im Mund, zwischen den Zähnen. Unmöglich, sie loszuwerden.

Fließendes Wasser gibt es natürlich nicht, die Brunnen sind 130 Meter tief und führen nur Brackwasser, und wer sauberes Wasser will, muss dafür stundenlang in sengender Hitze durch die Gegend wandern. Wer Glück hat, kann ein Maultier mitnehmen, das gleich ein paar volle Kanister transportiert. Wer Pech hat, besitzt kein Maultier und geht mehrmals selbst, oder gibt sich mit der brackigen Brühe des Brunnens in der Nähe zufrieden. Hier wachsen vor allem Kakteen und Bäume mit sehr dünnen, fedrigen Blättern. Je weiter man nach Norden kommt, desto dürrer sind sie, und desto grauer, wegen des Staubs.

Kein Trinkwasser für die Wayúu

Jul 8

Im Nordosten Kolumbiens herrscht Dürre. Kinder sterben am Wassermangel, und der Staat schafft es nicht, sie zu retten. Vertreter des indigenen Volkes der Wayúu prangern an: Ihr Volk werde ausgerottet, sagen sie. Vermutlich ist das übertrieben, denn die Zahl der Wayúu geht in die Hunderttausende. Wahr ist aber, dass vor allem sie unter der schweren humanitären Krise leiden.

Was kostet es, wenn der Regen ausbleibt?

Dez 9
Pachacútec, Lima

Doña María, eine Nachbarin aus Pachacútec, kauft Wasser vom Tankwagen. Sie lagert es zunächst in offenen Fässern. Hygienisch ist das nicht.

In Lima ist das Wasser knapp. Die Stadt liegt in der Wüste, es regnet fast nie. In den Stadtrandgebieten wird Trinkwasser zu hohen Preisen per Tankwagen geliefert. So wie in Pachacútec, wo die hier gezeigten Fotos entstanden sind.