• Archive: Präsidentenwahl

„Mit geschlossenen Augen in den Krieg“

Mai 2

Humberto de La Calle, ehemals Chefunterhändler der kolumbianischen Regierung für den Friedensprozess mit der Farc-Guerilla, wählte für seine Ansprache drastische Worte. „Wenn wir so weitermachen, ziehen wir mit geschlossenen Augen in einen Krieg“, warnte er am vergangenen Sonntag auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, verbreitete er seine Botschaft auch über Facebook und Twitter. „Sie werfen den Frieden weg“, sagte de La Calle, der sich derzeit für die Liberale Partei um die Präsidentschaft des Landes bewirbt. Und nach seiner Überzeugung haben einige in diesem Wahlkampf keine guten Absichten, was das Friedensabkommen mit der Farc angeht.

Bolivien unter Evo

Okt 10

Am kommenden Sonntag wählen Boliviens Bürger erneut ihren Präsidenten. Vermutlich wird Amtsinhaber Evo Morales die Wahl gewinnen; Umfragen sehen ihn bei knapp 60 Prozent.

Juan Manuel Santos bleibt Kolumbiens Präsident

Jun 15
Präsidentschaftswahl Kolumbien

Rund 50 Prozent für Juan Manuel Santos, 45 Prozent für den Herausforderer: Kolumbien hat gewählt. Das Land ist gespalten.

Bis zum letzten Moment sah es so aus, als würde der Rechtsaußen Óscar Iván Zuluaga gewinnen. Als die Wahllokale um vier Uhr nachmittags schlossen und die ersten Stimmen ausgezählt waren, lag er sogar noch ziemlich deutlich vorne. Aber nach einer halben Stunde drehte plötzlich die Tendenz. Amtsinhaber Juan Manuel Santos zog an Zuluaga vorbei, und er hielt seinen knappen Vorsprung bis zum Schluss.

Kolumbien wählt

Jun 15

Deyanira Rodriguez – lange schwarze Haare, feine Gesichtszüge, offener Blick, Mutter dreier Kinder – ist eine selbstbewusste Frau mit einer harten Geschichte. Einer Geschichte, die in Kolumbien aber nicht ungewöhnlich ist. Millionen andere haben Ähnliches durchgemacht.

Deyanira stammt sie aus der Departement Arauca, im Osten des Landes. Ihre Familie lebte auf dem Land, aber sie wurden von Bewaffneten vertrieben. Mit ihrer Mutter, Geschwistern und zwei Kindern – das dritte war noch nicht geboren – floh Deyanira ins Departement Norte de Santander. Um die Familie durchzubringen, ackerte sie als Hilfsarbeiterin auf dem Bau. Heute hat sie eine neue Familie gegründet. Und sie hatte Glück: Unter den vielen Tausend Vertriebenen der Region gehörte sie zu den wenigen, die für den verlorenen Besitz entschädigt wurden.

Mein Taxifahrer wählt Uribe

Jun 6

Eine Woche ist es noch bis zum entscheidenden Tag der kolumbianischen Präsidentschaftswahlen – und gerade hat sich bestätigt: Es wird ein ganz knappes Rennen. Drei neue Umfragen sehen die beiden Kandidaten Juan Manuel Santos und Óscar Iván Zuluaga mehr oder weniger gleichauf.   

Uribe gewinnt die Wahl

Mai 25

Sieben Uhr abends kolumbianischer Zeit, so gut wie alle Stimmen der Präsidentschaftswahl sind ausgezählt. Das Ergebnis ist überraschend klar: Óscar Iván Zuluaga, Kandidat der Ultrarechten und – als Sprachrohr seines Mentors Álvaro Uribe – erbitterter Gegner des Friedensprozesses, hat gewonnen.

Etwas mehr als 29 Prozent stimmten für Zuluaga, nicht einmal 26 Prozent für Santos. In einer Stichwahl am 15. Juni entscheidet sich, wer von beiden der nächste Präsident Kolumbiens sein wird. Die drei anderen Kandidaten sind raus: Die Konservative Marta Lucía Ramírez und die Linke Clara López mit jeweils etwas mehr als 15 Prozent, der Grüne Enrique Peñalosa mit nur acht Prozent. Ihm hatte man deutlich mehr zugetraut; manche sagen, das schlechte Ergebnis könnte das Ende seiner politischen Karriere sein.