• Archive: Morde

Es gibt viele Marielle Francos

Mrz 23

Nach ihrem gewaltsamen Tod wurde die Stadträtin aus Rio weltweit bekannt. Sie ist nicht die Einzige, die umgebracht wurde, weil sie für eine bessere Welt kämpfte.

Es gibt eine Redensart, angeblich stammt sie aus Mexiko: „Sie wollten uns begraben. Aber sie wussten nicht, dass wir Samen waren.“ Sie gilt für viele, die wegen ihres Engagements – für die Umwelt, für Menschenrechte, für Indigene, Schwarze, Frauen, Arme – umgebracht wurden; die ermordet wurden, weil sie den Mächtigen lästig waren, aber dann, mit ihrem Tod, größeren Einfluss entfalteten als zuvor.

Offensichtlich war Marielle Franco so jemand. Bevor die linke Stadträtin und Menschenrechtsaktivistin am Abend des 14. April in Rio de Janeiro erschossen wurde, kannten sie außerhalb Brasiliens nicht viele, doch durch ihren gewaltsamen Tod wurde die Welt auf sie aufmerksam.

Der Frieden in Kolumbien ist tödlich

Apr 30

Zumindest für Aktivisten ist dieser Friede lebensgefährlich: Seit der Friedensvertrag zwischen kolumbianischer Regierung und Farc in Kraft getreten ist, wurden in Kolumbien Dutzende Aktivisten ermordet. Ortschaftsräte, Frauenrechtlerinnen, Umweltschützer, Bauern, die kein Koka mehr anbauen wollen – oder einfach Menschen, die, aus welchem Grund auch immer, verdächtigt werden, der Farc nahezustehen.

Es scheint, als würde die Gewalt ausgerechnet jene treffen, die sich dafür engagieren, dass der neue Friede allen Kolumbianerinnen und Kolumbianern zugute kommt.