• Archive: Friedensverhandlungen

Der Frieden in Kolumbien ist tödlich

Apr 30

Zumindest für Aktivisten ist dieser Friede lebensgefährlich: Seit der Friedensvertrag zwischen kolumbianischer Regierung und Farc in Kraft getreten ist, wurden in Kolumbien Dutzende Aktivisten ermordet. Ortschaftsräte, Frauenrechtlerinnen, Umweltschützer, Bauern, die kein Koka mehr anbauen wollen – oder einfach Menschen, die, aus welchem Grund auch immer, verdächtigt werden, der Farc nahezustehen.

Es scheint, als würde die Gewalt ausgerechnet jene treffen, die sich dafür engagieren, dass der neue Friede allen Kolumbianerinnen und Kolumbianern zugute kommt.

Frieden, was ist das?

Aug 25

Wie wäre das, wenn der Frieden käme? Wer diese Frage in Kolumbien stellt, nach 50 Jahren Bürgerkrieg, erhält in Variationen die immer gleiche Antwort: In Ruhe leben zu können. Mit der Familie, mit Freunden. Ohne bedrängt, bedroht, misshandelt, vertrieben zu werden. Nachts ohne Furcht auf die Straße gehen zu können. Sich keine Gedanken mehr über Sicherheitsvorkehrungen machen zu müssen.

Kurz: Einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Für den gemeinen Mitteleuropäer klingt das spießig. Für viele Kolumbianer wäre es das Paradies.

Kolumbien setzt Friedensverhandlungen mit der Farc aus

Nov 17

Was wollte General Rubén Darío Alzate im Chocó? Am Sonntagnachmittag waren er und zwei Begleiter in der unzugänglichen Region im Westen Kolumbiens entführt worden. Es ist eine Konfliktregion, eine Hochburg der Farc und des Drogenhandels, und eigentlich müssten hochrangige Militärs dort bestimmte Sicherheitsvorkehrungen beachten. Aber der General hat sie offenbar alle ignoriert, er scheint weder in Uniform noch mit seinen Waffen unterwegs gewesen zu sein, und er wurde auch nicht von Bodyguards begleitet. Nachrichtenagenturen meldeten am Montag, er habe ein ziviles Energieprojekt besuchen wollen.

Uribe, der Unversöhnliche

Sep 29

Eigentlich sollte Kolumbiens Ex-Präsident Álvaro Uribe im Senat Auskunft geben über seine vermuteten Verbindungen zu rechten Paramilitärs. Doch statt die Fragen der anderen Parlamentarier zu beantworten, griff er seine Gegner frontal an. Er sagte, sie seien mit der Guerilla im Bunde. Die Betroffenen bringt das in Lebensgefahr. Und es behindert den Friedensprozess im Land.

Es ist typisch für Uribe, politische Gegner zu verunglimpfen, ohne Belege für seine Anwürfe vorzulegen. Er kommt immer wieder damit durch.

Juan Manuel Santos bleibt Kolumbiens Präsident

Jun 15
Präsidentschaftswahl Kolumbien

Rund 50 Prozent für Juan Manuel Santos, 45 Prozent für den Herausforderer: Kolumbien hat gewählt. Das Land ist gespalten.

Bis zum letzten Moment sah es so aus, als würde der Rechtsaußen Óscar Iván Zuluaga gewinnen. Als die Wahllokale um vier Uhr nachmittags schlossen und die ersten Stimmen ausgezählt waren, lag er sogar noch ziemlich deutlich vorne. Aber nach einer halben Stunde drehte plötzlich die Tendenz. Amtsinhaber Juan Manuel Santos zog an Zuluaga vorbei, und er hielt seinen knappen Vorsprung bis zum Schluss.