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Die Arhuaco fordern ein Zuhause ohne Bergbau

Nov 30
Camilo, ein Mamo der Arhuaco

Seit Wochen sind sie auf den Straßen: Einige Tausend Arhuaco demonstrieren im kolumbianischen Valledupar für ein Verbot von Bergbauprojekten in ihrer Heimat, der Sierra Nevada de Santa Marta. Die Sierra ist das höchste küstennahe Gebirge der Welt – eine geologische Besonderheit, denn auf kürzester Distanz steigen ihre Hänge vom karibischen Meer bis auf mehr als 5.700 Meter Höhe an. Oben liegt Schnee, unten am Strand wachsen Palmen.

Die Sierra, sagen die Arhuaco, versorge drei Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser. Für sie ist es heiliges Land, dessen Unversehrtheit es um jeden Preis zu schützen gilt: Land ihrer Ahnen, der Mittelpunkt der Welt. In der Sierra, so glauben die Ureinwohner, entscheide sich, ob die Welt im Gleichgewicht bleibe. Und ihre Aufgabe sei es, genau dafür zu sorgen.

Wer singt, erzählt – wer tanzt, überlebt

Jul 26

Wer singt, erzählt – wer tanzt, überlebt: So heißt das Buch, das ich über meine Reise durch Kolumbien geschrieben habe. Seit ein paar Tagen steht es in den Läden, und meine Freude ist so groß, wie sie nur sein kann.

Für das Buch habe ich Trommler und Baletttänzer in Cartagena besucht, Arhuaco in Santa Marta und Wayúu in der Guajira. Ich war in Bogotá, Medellín, Quibdó und Cali, und bin von dort aus immer weiter gen Süden gefahren, bis in der Nähe von Puerto Asís die Straße aufhörte und ich nur noch per Boot auf dem Putumayo-Fluss weitergekommen wäre.

Dann war meine Reisezeit zu Ende. Die Bootsfahrt habe ich mir für ein anderes Mal aufgehoben.

Ich muss wiederkommen, sagt Camilo

Jul 28
Camilo, ein Mamo der Arhuaco

Camilo, ein Mamo der Arhuaco

Die Arhuaco leben in der Sierra Nevada de Santa Marta; dort, wo unmittelbar an der kolumbianischen Karibikküste Berge gründen, die sich auf kurzer Distanz bis zu einer Höhe von 5.775 Metern über dem Meer emporschwingen. Oben gibt es Schnee und Gletscher – in den Tropen. Unten gibt es Palmen, Hitze, Bananenstauden und Sandstrände.

Das ewige Gesetz, nach dem die Arhuaco leben: Sorge dafür, dass die Erde nicht aus dem Gleichgewicht gerät! Denn sie ist ein lebendiger Organismus, mit allen Lebewesen, die sie bewohnen. Wer sie verletzt, wer nicht nach den alten Regeln lebt, der schadet allen.

Ihre Kleidung ist Sinnbild dieses Auftrags, denn sie umhüllt die Arhuaco symbolisch mit der Natur, die es zu schützen gilt. Die Mütze steht für die Gletscher (die im Moment schmelzen). Überwurf, Gürtel, Hosen sind Symbol für die Vegetation der Berge. Die Sandalen versinnbildlichen den Übergang ins Meer.

Die Rollenverteilung ist strikt. Zum Beispiel in der Kleidungsproduktion. Die Männer weben, und sie häkeln die Mützen (die nur Männer tragen). Frauen häkeln die Beutel, in denen die Männer unter anderem geröstete Kokablätter und auch sonst alles Wichtige bei sich tragen. Koka ist nur für die Männer, aber den Frauen kommt die wichtige Aufgabe zu, die Blätter zu pflücken.