Alberto González aus Danlí in Honduras floh vor den Maras. In Tenosique fand er Schutz.

Alberto González aus Danlí in Honduras floh vor den Maras. In Tenosique fand er Schutz.

Alberto González kommt aus dem Paradies – so heißt sein Heimatdepartement in Honduras: El Paraíso. Die Maras haben seine Frau ermordet und ihn verjagt. In der Herberge La 72 im Süden Mexikos hat er Schutz gefunden.

Er ist einer von 261 Menschen, die am Tag meines Besuchs dort untergekommen sind: Männer, Frauen, Queere, unbegleitete Jugendliche, Kleinkinder, Säuglinge. Allein Reisende und ganze Familien. Sie fliehen vor Armut und extremer Gewalt. Die Vereinten Nationen, Ärzte ohne Grenzen und lokale Helfer in Tenosique sagen: Was die Menschen in Honduras, El Salvador und Guatemala durchmachen, ist mit der Situation in Kriegsgebieten vergleichbar.

Viele der Menschen in Tenosique wollen weiter, in die USA. Doch Mexiko unternimmt alles, um sie aufzuhalten.

Alberto sagt, er fühle sich in der Herberge sicher. Nur manchmal, wenn Tätowierte nach La 72 kommen, kehrt seine Angst zurück. Tätowierte könnten Gangmitglieder sein.

Für ZEIT ONLINE habe ich seine Geschichte und die anderer Menschen, die ich in La 72 getroffen habe, aufgeschrieben.