Die Bewohner (des Dorfes) „180“ haben ein eigenes Verständnis von Recht und Gesetz. Schießereien, Duelle und Morde kommen immer wieder vor (…). „Es wird keinen Frieden geben, solange die Indianer an der Transamazônica leben. Sie sollen verschwinden. Wofür brauchen ein paar Hundert Indianer so viel Wald?“

Im Nordwesten Brasiliens kämpfen drei Indianerstämme um ihren Lebensraum, den Amazonas-Regenwald. Die Weißen aber wollen mit dem Holz Geld verdienen. Der Staat ist weit, oft gibt es Tote. Thomas Fischermann und Philipp Lichterbeck haben die Kriegsparteien besucht. Ihre Reportage ist im aktuellen ZEIT-Magazin zu lesen, pünktlich zum Klimagipfel von Lima.

Dass der Amazonas-Wald gerodet wird, bedroht nicht nur die von ihm lebenden Indianer. Es ist gefährlich für das Weltklima. Wie genau das funktioniert, und warum auch Brasilien sehr wahrscheinlich schon die Auswirkungen des Raubbaus spürt, hat Tjerk Brühwiller schon vor rund zwei Wochen sehr lesenswert in der NZZ beschrieben.

Die Indianer kämpften um die „Lunge der Welt“, schreiben Fischermann und Lichterbeck. Es ist eine oft strapazierte Metapher. Aber in diesem Fall trifft sie zu.