Bis zum letzten Moment sah es so aus, als würde der Rechtsaußen Óscar Iván Zuluaga gewinnen. Als die Wahllokale um vier Uhr nachmittags schlossen und die ersten Stimmen ausgezählt waren, lag er sogar noch ziemlich deutlich vorne. Aber nach einer halben Stunde drehte plötzlich die Tendenz. Amtsinhaber Juan Manuel Santos zog an Zuluaga vorbei, und er hielt seinen knappen Vorsprung bis zum Schluss.
Bei mehr als 99 Prozent der ausgezählten Stimmen liegt Santos mit etwas mehr als 50 Prozent vorn. Zuluaga holt 45 Prozent, vier Prozent der abgegebenen Wahlzettel waren keinem Kandidaten zuzuordnen. Am Stimmenverhältnis wird sich nichts mehr ändern.
Ein paar Reaktionen auf die Schnelle:
No gano @JuanManSantos. Gano el anhelo de paz #ColombiaElige #ColombiaDecide
— Johana Salazar (@johanna3016) June 15, 2014
Nicht Juan Manuel Santos hat gewonnen, sondern der Wunsch nach Frieden.
Hoy siento dolor patrio al ver como se le entrega a las FARC el pais en bandeja de plata. #EleccionesColombia#ColombiaElige — luz ma giraldo (@luzma9811) June 15, 2014
Es schmerzt mich für mein Vaterland, zu sehen, wie es auf dem Silbertablett an die FARC ausgeliefert wird.
#ColombiaElige „La Paz“ que tuvo durante los últimos 4 años
— Daniel Maya (@Danielmayamv) June 15, 2014
Kolumbien wählt „Den Frieden“, den es in den vergangenen vier Jahren hatte.
El 49 % de los electores no estamos con Santos…. NO NOS QUEDAREMOS CALLADOS
— Vota Zuluaga (@jujitosbv) June 15, 2014
49 Prozent der Kolumbianer unterstützen Santos nicht… WIR WERDEN NICHT SCHWEIGEN
#ColombiaElige Votantes cumplimos. Ahora el compromiso es de los grupos armados. Que la paz sea un hecho. Niñez y juventud la requieren — ccortesamador (@ccortesamador) June 15, 2014
Wir Wähler haben unseren Teil geleistet. Jetzt müssen die bewaffneten Gruppen ihre Pflicht tun, damit der Frieden eine Tatsache wird. Unsere Kinder und Jugendliche brauchen ihn.
Todo lo que brilla no es oro, ojalá nuestro nuevo presidente cumpla con todo lo que le prometio al pueblo colombiano #ColombiaElige
— Carlos C. Guardela (@carlosguardela) June 15, 2014
Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Hoffentlich erfüllt der neue Präsident die Versprechen, die er dem kolumbianischen Volk gegeben hat.
Así no nos gusten ni Uribe ni Zurriaga, hay que respetar a quienes votaron a conciencia por ellos. La democracia es libertad.
— Alonso Sanchez Baute (@Sanchezbaute) June 15, 2014
Selbst wenn uns weder Uribe noch Zurriaga (gemeint ist Zuluaga) gefallen, müssen wir jene respektieren, die aus Überzeugung für sie gestimmt haben. Demokratie bedeutet Freiheit.
Das Land ist tief gespalten. Das zeigt auch die Karte des Wahlergebnisses. Juan Manuel Santos wird versuchen müssen, die Gegner des Friedensprozesses in seine Politik zu integrieren. Wer den Wahlkampf Zuluagas in den vergangenen Wochen gesehen hat, ahnt: Es dürfte schwierig werden.